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21. September 2018Elektromobilität als Schlüssel zur Mobilität der Zukunft: Kooperation erfolgreich gestartet
Es ist eine spannende Kooperation, die Automotive Nordwest da eingegangen ist: Unter dem Dach der Metropolregion Nordwest hat sich der Branchenverband mit dem Oldenburger Energiecluster OLEC zusammengetan; gemeinsam haben sie das Projekt „Elektromobilität als Schlüssel zur Mobilität der Zukunft“ ins Leben gerufen. Das Interesse ist groß: Zur Auftaktveranstaltung am 18. Juni 2018 kamen rund 70 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in die Handelskammer Bremen, um sich über die Ziele des Projektes zu informieren. Akteure aus diesen Bereichen können sich an den vier Teilprojekten auf verschiedenste Art beteiligen.
Ziel ist es, die Nutzung und Akzeptanz von Elektromobilität im Nordwesten zu erhöhen. „In Bremen und Niedersachsen sind etwa 5.000 Elektrofahrzeuge registriert – von insgesamt fast 5 Millionen zugelassenen Fahrzeugen. Das sind gerade mal 0,1 Prozent“, erklärte Julie King, Projektkoordinatorin bei der Metropolregion Nordwest. „Nun gilt es, durch ein regionales Netzwerk und konkrete Teilprojekte die Kompetenzen zu bündeln, die Akzeptanz zu erhöhen und Maßnahmen umzusetzen, um Schadstoff-, Geruchs- und Lärmbelästigungen in unserer Region und darüber hinaus zu verringern.“ Auch die Infrastruktur werde in den Blick genommen: Aktuell gebe es in Bremen rund 70 und in Niedersachsen rund 550 Ladesäulen.
Kompetenzatlas soll Transparenz schaffen
Das Teilprojekt Kompetenzatlas und Governance-Analyse erstellt ein Onlineverzeichnis regionaler Unternehmen und Organisationen, die bereits im Themenfeld Elektromobilität aktiv sind. „Der Kompetenzatlas ist ein Basistool, um branchenübergreifend Sichtbarkeit und Transparenz zu schaffen. So können wir beispielsweise auch Start-ups präsentieren und vernetzen“, sagte OLEC-Vorsitzender Roland Hentschel. „Unsere Themen sind unter anderem ländliche Mobilität und intelligente Verkehrskonzepte, dazu gehören sowohl elektrische Antriebe als auch der Einsatz von Brennstoffzellen.“
Unter Federführung von Automotive Nordwest wird das Teilprojekt Spezial- und Nutzfahrzeuge bearbeitet. „Wir haben viel Potenzial in der Region, um Marktnischen zu besetzen“, betonte Ronald Brandes, Vorstandsvorsitzender von Automotive Nordwest. „Zum Beispiel Müllwagen im kommunalen Bereich. Wenn diese durch elektrische Antriebe leiser werden, könnten sie bei Krankenhäusern oder Seniorenheimen schon am frühen Morgen den Müll abholen und würden dadurch flexibler einsetzbar.“
Handlungsempfehlungen für die Region
Das dritte Teilprojekt beschäftigt sich mit Häfen, Flughäfen und Logistikzentren. „Da geht es zum Beispiel um autonomes Fahren im Hafengebiet als Entlastung der Hafenarbeiter. Seitens der Häfen besteht großes Interesse“, berichtete Brandes. „Im Zuge des zweijährigen Metropolregionsprojekts wollen wir Handlungsempfehlungen für die Region entwickeln. Unser Ziel ist es, mittelfristig ein auf die Bedürfnisse der Logistikbranche zugeschnittenes, elektrisches Fahrzeug zu bauen.“
Ein viertes Teilprojekt betrifft den Tourismus. „Hier geht es darum, Strategien für Kommunen und touristische Verbände zu entwickeln und diese in Sachen Elektromobilität zu beraten“, so Brandes. „Ein Beispiel ist der Park&Ride-Verkehr mit individuellen, elektrischen Kleinfahrzeugen. Dieser bietet sich in touristischen Regionen an, aber dafür müssen auch ausreichend Ladesäulen oder Wasserstofftankstellen vorgehalten werden. Wir erarbeiten Handlungsempfehlungen und Checklisten zur Unterstützung beim Ausbau der Elektromobilität.“
Fundament für weitere Zusammenarbeit
Zusätzlich beschäftigt sich die Koordinierungsstelle des Projekts mit der Frage, wie die Zukunft der Mobilität in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren im Nordwesten ausgestaltet sein wird. Damit legt sie einen weiteren Grundstein für die Entwicklung der Cluster Automotive und Energie sowie deren langfristige Zusammenarbeit in Bereichen wie autonomes Fahren oder intelligente Verkehrslenkung.
Insgesamt stehen dem Projekt „Elektromobilität als Schlüssel zur Mobilität der Zukunft“ Mittel des Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen für die Metropolregion Nordwest sowie weitere Mittel aus den Netzwerken und der Wirtschaft in Höhe von rund 140.000 Euro zur Verfügung.